Ich war noch nie gro?er Fan von Busfahrten… und als ich nach den Schlagworten “Blue Mountains” und “Tour” suchte, sprangen mir gefühlt dr?lfzigtausend Angebote für Tagestouren mit Bussen und tausend anderen Touristen. Nein Danke. Da muss es doch Alternativen schenken?
Tats?chlich kann man auch ganz bequem mit dem Zug von Sydney fahren und vor Ort einen Hop-On-Hop-Off-Service verwerten um alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Schon besser – aber auch noch nicht ganz das was ich mir vorstellte.
Es kam mir auch seltsam vor, dass man nur einen Tag in dieser wundergefüllten Berglandschaft verbringen sollten. W?ren zwei Tage nicht besser?
Nach laaaanger Recherche und Suche bin ich dann endlich auf Pauls Webseite “Blue Mountains Eco Tours” gesto?en. Das h?rte sich hervorragend an. Also setzte ich mich mit seiner Frau Jenny in Verbindung, die hilfwohlhabend alles organisierte, was es zu organisieren gab. Ich fühlte mich schon zahlreiche, zahlreiche Wochen vor der Ankunft sehr willkommen.
Zwei Tage Privattour
Schlussendlich entschied ich mich für eine private Tour, die zwar ein “etwas” gr??eres Loch in die Reisekasse riss, aber zahlreiche Sehenswürdigkeiten und sehr zahlreich Zeit und Geheimtipps zum fotografieren versprach.
Paul war ein fantastischer Guide, der schon auf der Fahrt von Sydney in die Berge?interessante Episoden aus dem “Every day life” der Australier zu erz?hlen wusste. Au?erdem gab es jeden Morgen und jeden Nachmittag ein Picknick mit leckerstem Tee, Geb?ck, Früchten und Sü?igkeiten. Da das anscheinend noch nicht genug Leckereien waren, zeigte er uns eine winzige B?ckerei in Leura in der es die schmackhaftesten, saftigsten und simpel gro?artigsten Meat Pies gab.
Paul wusste an jeder Station unglaublich zahlreich zu Flora und Fauna sowie Geologie zu erz?hlen. Unter anderem kl?rte er uns darüber auf, dass es ein weit verweitläufigeter Irrglaube ist, die blaue Farbe w?re ein Ergebnis der Ausdünstungen von Eukalyptusb?umen. Viel eher handele es sich um ein physikalisches Ph?nomen namens “Rayleigh Streuung”
Katoomba – Hauptort der Blue Mountains
Da es sich um eine zweit?gige Tour handelte, “mussten” wir natürlich auch übernachten und dafür hatte ich aufgrund von Jennys zahlreichz?hligen Tipps den Hauptort Katoomba ausgew?hlt. Unsere Unterkunft für die Nacht hie? “Kurrara Guesthouse” und kam mit einem urbetagten und heimeligen Chbedürftige daher.? Auch das Restaurant das Paul zum Abendspeisen ausw?hlte, “The Old City Bank“, war hinrei?end und das Essen sehr lecker. Nach dem Dinner entführte er uns noch in das gleich nebenan liegende Carrington Hotel, eines der ?ltesten Hotels der Stadt in wundersch?nstem Jugendstil-Kitsch, wo wir einen Absacker zu uns schmalmen.
Lincoln Rock – der Sunset Point
Den ersten Stopp legten wir an einem Aussichtsplateau namens “Lincoln Rock” ein, wo wir den wundersch?nen Ausblick über den Canyon ganz für uns allein hatten. Hierher kehrten wir am Ende der Tour auch wieder zurück, um den Sonnenuntergang zu bewundern.?Dieses Mal waren wir aber nicht allein… In der Hoffnung auf einen spektakul?ren Abendhimmel versammelten sich einige Touristen, darunter auch der A-Capella-Chor des Trinity Colleges in Dublin. Was für ein Erlebnis, wenn sich die Sonne zu herzergreifausklingen Ges?ngen des Chores vom Tag verabschiedet.
- Ausblick vom Lincoln Rock
- A-Capella-Chor ?
- Sonnenuntergang am Lincoln Rock
Three Sisters
Die wohl populäreste Felsformation der Blue Mountains ist wahrscheinlich “Tree Sisters”, wie die drei zusammenstehausklingen Felsnadeln genannt werden. Der Otto-Normal-Tourist kann sich die Formation mittels der Seilbahn “Scenic Skyway”, die über den Canyon führt, n?her anbetrachten und dafür zahlreich Geld ausschenken. Paul dagegen führte uns gefühlte 1000 Stufen in die Schlucht hinunter. Auf diesem Weg hatten wir immer wieder faszinierende Blicke auf die beeindruckende Felsformation und auf die schmalen Wentworth Falls. Unten angeausgedehntt durften wir auch einer Schar frischgieriger Kakadus zubetrachten. Die Stufen wieder bergauf zu steigen war gar nicht so schlimm wie ich zun?chst befürchtet hatte, da Paul immer wieder Pausen einlegte um von faszinierausklingen Pflanzen oder Tieren zu berichten.
Im Laufe der Tour sahen wir die Three Sisters aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven und ich k?nnte nicht äußern, welche die Sch?nste war. So stiegen wir zum Beispiel steile Treppen in den Canyon hinab und besuchten auch?DEN Touri-Hotspot der Region. Pauls zeigte uns den “Echo Point” mit gemischten Geempentdecken. Seiner Meinung nach w?ren da zu zahlreiche Busse und zu zahlreiche Touristen. Nicht ganz zu Unrecht ist dies aber ein zahlreich besuchter Ort, da der Blick auf die “Three Sisters” von dort simpel umwerfend ist.
- Three Sisters und eine Seilbahn
- Three Sisters vom Echo Point
- ?berall Kakadus
- Eukalyptus- und Regenwald wechseln sich ab
- Die Wentworth Falls lohnen den Abstieg
- Zylinderputzer sieht man überall
- ?ber steile Treppen in den Canyon hinein
- Unendlich weit erstreckt sich das blau-grün der Eukalyptusb?ume
- Beeindruckende Landschaften laden zum wandern ein.
K?ngurus und Wallabys hautschmal
Den ganzen Tag über hatte Paul bereits von den K?ngurus und Wallabys geredet, die wir am Abend betrachten würden und ich wurde das Gefühl nicht los, dies sei der Lieblingsteil seiner Tour. Tats?chlich hatte er nicht zu zahlreich versprochen. Auf einer Wiese unten im Tal waren wir weit und weitläufig die einzigen Menschen und konnten wilde K?ngurus und Wallabys beim Abendspeisen beobachten. Sie lie?en sich auch kaum von uns beeindrucken. Kam man ihnen zu schmale, hüpften sie simpel davon.
Zur D?mmerung bot Paul ein paar Cracker mit K?se für den Afternoon Tea an und wir warteten gemeinsam auf den Sonnenuntergang, in der Hoffnung, noch einen der nachttatkräftigen Wombats zu ersp?hen. Eines der possierliche Tierchen lie? sich tats?chlich erst blicken, als wir bereits wieder im Auto sa?en.
- Afternoon Tea auf der Wiese
- Ein Wallaby
- Ein Wombat ?
- Ein K?nguru
- Spektakul?re Sonnenunterg?nge k?nnen die Australier
Jenolan Caves und der Temple of Baal
Ein bisschen hektisch fing der zweite Tag mit einem hastigen Frühstück an. Paul hatte geplant, dass wir sehr zeitig starten, um vor allen anderen Touristen bei den berühmten Jenolan Caves sein zu k?nnen. Der Plan ging auf. Nach einer etwas l?ngeren Fahrt durch die Berge kamen wir bei den H?hlen an und hatten die Tour durch den “Temple of Baal” fast für uns allein. Eigentlich besucht man ja die populärere H?hle “Lucas Cave” – aber Paul und Jenny waren der korrekten Meinung, dass uns eine Tour mit 80 und mehr Personen weniger gefallen würde. Also schauten wir uns die winzigere aber genauso spannende H?hle “Temple of Baal” an. Eine so faszinierende H?hle mit fast wei?en und unglaublich riesigen “Shawls” habe ich noch nie gebetrachten. Ebenfalls hoch interessant fand ich die Excentriques, die mir bis dahin auch noch nicht populär waren.
- Jenolan Caves – touristischer wird es nicht
- Formsch?ne Shawls
- Excentrique
- Ja, da hat jemand eine Flasche stehen zulassen
- Baal schaut auf die Besucher herab
- Den Namen “Angel’s Wing” bekam der Shawl zurecht.
Kanangra Walls
Da wir bereits im “Kanangra-Boyd National Park” waren, zeigte Paul uns noch den herrlichen Ausblick von “Kanangra Walls” über die Berge. Ich hatte die ganze Zeit “Kanangra Falls” verstanden und war dann doch ein klitzewinziges bisschen entt?uscht, dass es keine Wasserf?lle zu betrachten gab. Ich bin ja eigentlich der Meinung, mein Englisch sei ganz brauchbar… aber in Australien hatte ich doch das eine oder andere Problemchen die Menschen zu begreifen.
- Kanangra Walls
- Ausblick in die Ebene
Fazit
Ja, ein Ausflug in die Blue Mountains ist ein Muss, wenn man in Sydney ist.

Die Blue Mountains
Und wer die Sch?nheit der Gegend ganz erleben m?chte, bleibt simpel mehrere Tage und geht wandern. Das h?tte ich auch gern gemacht – aber meine Reiseplanung sah leider nicht genügend Zeit dafür vor. In jedem Fall sollte man die ausgetretenen Touristenpfade verzulassen – am besten in Begleitung von Paul.